Aufstockung einer Reihenhausbebauung in Holzbauweise in Berlin Friedrichshain

Aufstockung einer Reihenhausbebauung in Holzbauweise in Berlin Friedrichshain

Ausgangspunkt des Projekts ist eine Reihenhausbebauung aus den 1990er-Jahren im Bezirk Friedrichshain. Die städtebauliche Struktur ist durch eine kleinteilige, zeilenartige Anordnung mit privaten Freiflächen geprägt. Im Rahmen einer detaillierten Analyse des Nachverdichtungspotenzials wurde ein innovatives Aufstockungskonzept entwickelt, das eine nachhaltige Erweiterung des Wohnraums ermöglicht, ohne dabei die bestehende Struktur wesentlich zu beeinträchtigen.

Die Aufstockung erfolgt in Holzmodulbauweise auf dem bestehenden Raster. Die bestehende Bebauung wird um zwei zusätzliche Geschosse ergänzt, wodurch eine neue zweigeschossige Wohnebene entsteht. Diese neue Struktur greift das vorhandene Raster der Bestandsbebauung präzise auf und integriert sich somit harmonisch in das Gesamtbild.

Ein wesentliches Merkmal des Konzepts ist die barrierefreie Erschließung:

Neue vertikale Erschließungskerne werden eingefügt, um den Zugang zu den aufgestockten Wohnungen zu ermöglichen. Diese Kerne sind als Treppenhaus mit Aufzug ausgeführt und dienen gleichzeitig als brandschutztechnische Erschließung. Die Laubengänge auf der Straßenseite bilden die horizontale Erschließungsebene und ermöglichen eine wirtschaftliche Anbindung mehrerer Einheiten.

Die neuen Wohnungen zeichnen sich durch effiziente Grundrisslösungen aus, mit offenen Wohn-/Essbereichen zur Gartenseite. Die zentrale Laubengang-Erschließung erlaubt eine klare Trennung von privaten und halböffentlichen Zonen. Rein modulare Grundrissstruktur mit klaren Wiederholungen – typisch für eine industrielle Holzmodulbauweise und einheitliche Wohnungsgrößen und -zuschnitte schaffen ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Balkone bzw. Austritte zur Gartenseite erweitern den Wohnraum ins Freie.

Die Fassaden zeigen eine Materialkombination aus Holz, Klinker und Putz, was den Dialog zwischen Bestand und Neu interpretiert. Die Bestandsgeschosse bleiben in ihrer Klinker-Ästhetik bestehen, während die neuen Aufstockungen durch eine vertikale Holzverschalung optisch differenziert werden. Vertikale Begrünungselemente setzen ökologische Akzente und gliedern die Laubengänge gestalterisch. Die Dachflächen werden begrünt und unterstützen die ökologische Gesamtstrategie.

Die vertikale Gliederung wird durch Fensterbänder und zurückspringende Loggien rhythmisiert. Die Horizontalität der Laubengänge kontrastiert bewusst mit der vertikal gegliederten Holzfassade.

Die Maßnahme stellt einen vorbildhaften Beitrag zur urbanen Nachverdichtung dar, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. Sie nutzt bestehende Infrastrukturen und erhöht die Wohnraumausnutzung substantiell. Gleichzeitig werden soziale Aspekte, insbesondere Barrierefreiheit und ökologische Bauweise, berücksichtigt.





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